02.06.2020: Interpellation «Neue Erfahrungen mit Homeoffice jetzt evaluieren»
Im Zuge der Corona-Krise wurden Massnahmen nötig, die die Reduktion persönlicher Kontakte, das Abstandhalten und die Entlastung des öffentlichen Verkehrs erleichtern. Unter anderem wurden Arbeiten, die am Computer oder telefonisch erledigt werden können, in hohem Masse ins Home-Office verlagert.
In diesem Ausmass ist das für die Arbeitswelt in der Schweiz eine neue Erfahrung. Während sich zwar gewisse Nachteile reiner Home-Office-Lösungen, namentlich im zwischenmenschlichen Bereich, zeigten, wurde – teils nach kleineren technischen oder organisatorischen Startschwierigkeiten – vor allem das Potenzial von Home-Office im Arbeitsalltag für viele Arbeitstätige (erstmals) erlebbar. Diese Erfahrung führt vielerorts dazu, dass bisherige Annahmen zur Notwendigkeit der physischen Präsenz am Arbeitsort, überdacht und revidiert werden. Wer auf einer Präsenzkultur beharrt, gerät zunehmend in die Defensive.
Zweifellos wurden auch in der Kantonsverwaltung ähnliche Erfahrungen mit der Arbeit im Home-Office gemacht. Um diese zu nutzen, müssen sie erhoben und evaluiert werden. Aus Sicht des Interpellanten ist es dazu u. a. notwendig, das Personal zu befragen.
Der Umfang des Arbeitens im Home-Office und generell des mobilen Arbeitens hat Einfluss auf die kantonalen Finanzen und auf die Investitionen, insbesondere in Zusammenhang mit dem Bedarf an Büroarbeitsplätzen. Daher ist – mit Blick auf die Zukunft – auch zu erheben, welche Auswirkungen es hätte, wenn das Potenzial von Home-Office und mobilem Arbeiten in der Kantonsverwaltung künftig konsequent ausgeschöpft würde (Maximalszenario).
Der Regierungsrat wird um Beantwortung folgender Fragen gebeten:
- Welches ist der höchste Anteil des Personals der Kantonsverwaltung, der seit Beginn der Corona-Krise im Home-Office oder mobil arbeitete? Welcher Anteil des Personals arbeitete vor der Corona-Krise im Home-Office oder mobil?
- Wie hat es sich aus Sicht des Regierungsrats bewährt, dass während der Corona-Krise vermehrt im Home-Office oder mobil gearbeitet wurde? Was könnte noch verbessert werden?
- Wie hat es sich aus Sicht des Personals bewährt, dass während der Corona-Krise vermehrt im Home-Office oder mobil gearbeitet wurde? Was könnte noch verbessert werden?
- Gibt es in der Beurteilung gemäss Fragen 2 und 3 Unterschiede zwischen den ersten Tagen, in denen einige Dinge allenfalls noch nicht ganz funktionierten, und der Zeit danach?
- Wie viele Stellenprozent kommen heute in der Kantonsverwaltung auf einen Büroarbeitsplatz?
- Welche mittel- und langfristigen organisatorischen und finanziellen Konsequenzen hätte es, wenn das Potenzial des Arbeitens im Home-Office und des mobilen Arbeitens in der Kantonsverwaltung künftig maximal ausgeschöpft würde?
Titel: Neue Erfahrungen mit Homeoffice jetzt evaluieren
Art des Vorstosses: Einzelinterpellation
Sprecher: Casimir von Arx
Weiter Urheber:innen:
Status der Bearbeitung & version française: siehe Website des Grossen Rates (falls dieser Direktlink nicht mehr funktioniert, bitte direkt auf der Seite des Grossen Rates unter www.gr.be.ch suchen; der Vorstoss trägt in der Systematik des Grossen Rates die Geschäftsnummer «2020.RRGR.198»)